Mittwoch, 22. August 2018

Grüne Walnüsse




Bei uns um die Ecke steht eine Allee mit Walnussbäumen. Seit drei Jahren verpasse ich jedesmal den Termin, wenn die Walnüsse schön groß aber noch grün sind, um sie zu ernten, damit ich mit ihnen färben oder Schnaps machen kann.

So war es auch in diesem Jahr. Geerntet werden sollen die grünen Walnüsse idealerweise so gegen Ende Juni. Aber nö, ich bin da lieber in den Urlaub gefahren und Mitte Juli fiel mir dann ein, dass ich die Ernte mal wieder verschusselt habe. 
Na egal. Wer mich kennt, weiß, dass die "mit dem Kopf durch die Wand-Methode" bei mir System hat und unbedingt zu meiner Lebensführung dazugehört. Nach dem Motto: "mit brachialer Gewalt hat stets alles funktioniert" gehe ich oft zu Werke, meistens mit Erfolg.
Mitte Juli sind die Walnüsse ja schließlich auch noch grün und in meinen theoretischen Überlegungen war mir nicht ganz klar, warum es dann nicht mehr gehen sollte.
Beim Pflücken war noch alles schön aber als ich die überaus prächtigen Früchte mal so eben fix zerkleinern wollte, wurde mir klar, dass Theorie und Praxis zwei grundverschiedene Dinge sind. 
Es ist nämlich so, dass die Nüsse so um den 24. Juni drumherum noch weich und nicht verholzt sind und man sie leicht vierteln kann, während mich, Mitte Juli, die verholzten Nüsse aus der Schale heraus frech angrinsten. 
"Jaja, ist ja gut, ich habs kapiert", murmelte ich so vor mich hin und ärgerte mich in diesem Moment auch fast gar nicht schwarz. 
Kurz habe ich überlegt, ob ich alles wegschmeiße und mir für das nächste Jahr denn Wecker stelle aber die "Nicht so schnell aufgeben und doch noch alles zu Ende bringen, mit Improvisation- Methode" ist eben auch Bestandteil meines Lebensentwurfs.

Nun also habe ich die Nüsse aufwendig geschält, was zwar mehr Arbeit machte aber letztendlich doch zum Erfolg führte. 
Entstanden ist eine prima Färbeküpe, den Vorgang könnt ihr im oberen Clip verfolgen und natürlich habe ich auch vor der Arbeit an den Spaß gedacht und Schnaps angesetzt. Rezept wie folgt.

Ich muss sagen, was Schnaps und färben betrifft, haben mich die Ergebnisse voll überzeugt und mir gezeigt, dass man seine verschusselte Zeit doch oftmals wieder aufholen kann.


Magenbitter aus grünen Walnüssen


1.  Man braucht Schutzhandschuhe zum Nüsse schneiden. Achtung Gerbsäure























2. 18 - 20 grüne Walnüsse, vierteln oder schälen




                                                                                                      3. 250g Zucker hinzufügen



















4. 0,7l (1 Flasche) Doppelkorn






















5. Alles verrühren, 4 Wochen an sonnigem Platz ziehen lassen. Dann filtern und in Flaschen füllen und mindestens 2 Monate dunkel lagern.





Und hier auf der Wäschespinne hängt das gefärbte Flies




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