Sonntag, 27. August 2017

Wie schnell

... immer alles vorbei ist. Monatelange Vorbereitung für einen schönen Tag und wuschhhh ist er schon vorbeigerauscht.
So war es gestern in Neckeroda, diesem wunderbaren Färbedorf bei Weimar, dass zum Färbefest eingeladen hatte. 
Mit der Weimarer Handspinngruppe hatten wir uns dort eingefunden, um uns auszutauschen und die vielen Händler und Handwerker kennenzulernen.
Mit einem Unwetter hatte alles angefangen. Als ich mich Samstagmorgen, 8:30 Uhr auf den Weg machte, ging Thüringen gerade unter und ich habe noch bei mir gedacht, das kann ja "heiter" werden. Das wurde es dann auch, denn zum Glück kam die Sonne raus und bescherte uns einen heiß-schwülen Tag. Schwitzend haben wir unser Garn versponnen und bis 18:00 durchgehalten. Es war fantastisch, was dieses hübsche kleine Dorf auf die Beine stellt und wie weit die Besucher angereist waren. Etliche haben die Gelegenheit beim Schopf gepackt und bei mir das Spinnen mit der Handspindel erlernt. Fünf Lehrlinge, im Alter von 12 bis 81 haben sich angestrengt und ihr erstes Fädchen versponnen. Die meisten hatten noch nie eine Handspindel gesehen und waren verwundert, mit welch simplen Mittel man seine Wolle selbst herstellen kann.
Neben den vielen Fressbuden, waren Scherenschleifer, Filzer, Imker, Käsereien, Fleischer, Schäfereien, Alpakahalter, Weber aller Arten, Stricker, Färber, Steinmetze, Keramiker, Gärtner, Puppenmacher, Spinner und und und dabei. Soviel warten es, dass ich sie alle gar nicht aufzählen kann, es war der Wahnsinn. Und alles, zog sich durch dieses malerische Dorf mit seinen Höfen. 
Dieser Event, mit seinen vielen Beteiligten kann nur jedem empfehlen, wenn er es möglich machen kann, dort mal vorbeizuschauen. Freitag abends gehts immer los und Sonntags reisen die letzten dann ab.



















Unsere Spinngruppe hat ihr neues Banner (der Arbeit) eingeweiht und sich mit den Spinnern der Handspinngilde bekannt gemacht. Besonders die Männer beider Gruppen haben gefachsimpelt, das wirklich sehr lustig.
Davon werde ich noch lange zehren. 
Indes habe ich zum heiligen Sonntag schon wieder Rohwolle sortiert und meine Regentonne leer gemacht. Schwarzkopfvliese dürfen jetzt fröhlich im Garten vor sich hinfermentierten. Die letzten liegen bereits gefärbt auf dem Liegestuhl zum Trocknen. So geht es immer weiter.
Ganz stolz bin ich auf meinen Lehrling. Seine ersten Garne hat er nun verzwirnt und davon will ich euch natürlich auch was zeigen.






Und bei euch so?





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